Eng verbunden mit dem Begriff Sudetendeutsche ist das Egerland, eine der bekanntesten sudetendeutschen Heimatlandschaften im nordwestlichen Böhmen, dem heutigen Tschechien. Diese besondere Bekanntheit liegt zum einen an der Größe, der geographische Nähe zu Bayern und Sachsen, dem bekannten Bäderdreieck Karlsbad (Karlovy Vary), Marienbad (Mariánské Lázně), Franzensbad (Františkovy Lázně) und natürlich der namensgebenden Stadt Eger (Cheb) und nicht zu vergessen die Eger (Ohře). Die Eger entspringt im Fichtelgebirge und erreicht die bayerisch-böhmische Grenze bei Hohenberg a.d.E., wo sie Ihren Weg durch Eger (Cheb), nach Karlsbad (Karlovy Vary) weiterführt, um bei Leitmeritz (Litomerice) in die Elbe zu münden. Die Egerländer, die heute "Sudetendeutsche“ genannten Deutschböhmen, wurden im 11. und 12. Jhd., als Böhmen Teil des "Heiligen römischen Reiches deutscher Nation" war, von den böhmischen Premislidenherzögen und –Königen gerufen, um die unwegsamen Randgebirge Böhmens urbar zu machen, Städte zu gründen und zu besiedeln. Dafür wurden die Egerländer mit vielen Privilegien ausgestattet. Sie gehören zum bayerischen Sprachraum und siedelten bis zu ihrer Vertreibung im sogenannten weiteren Egerland zwischen dem nördlichem Böhmerwald, Fichtel- und Erzgebirge sowie der deutsch-tschechischen Sprachgrenze in einem geschlossenen deutschen Siedlungsgebiet von etwa 7.000 km². Das historische Egerland umfasste Gebiete größtenteils in Böhmen dem heutigen Tschechien, zu einem kleinen Teil im Nordosten Bayerns rund um die Stadt Marktredwitz (Oberfranken und Oberpfalz) und dem Vogtland in Sachsen. Es ist benannt nach der Stadt Eger (Cheb), die 1061 erstmalig urkundlich erwähnt wurde und in der 1687 der Barockbau- meister Balthasar Neumann geboren wurde. Die Stadt Eger und das dazugehörende Landgebiet („historisches Egerland“) wurden von Kaiser Ludwig dem Bayer im Jahre 1322 dem König von Böhmen verpfändet „bei Garantie der völligen Unabhängigkeit vom Königreich Böhmen“. Die historische Bezeichnung für das Egerland ist daher Reichspfandschaft Eger. Dieses Pfand wurde niemals eingelöst. Durch alle Wechselfälle der Geschichte ihrer böhmischen Heimat waren die Egerländer stets treue Untertanen der Krone Böhmens und des Reiches, bis die Donaumonarchie durch das Diktat der Siegermächte des Ersten Weltkriegs im 20.Jhd. zerbrach. Der neu geschaffenen Tschechoslowakei, ebenfalls ein Vielvölkerstaat, unterstellt, mussten sie, bis zum Münchner Abkommen 1938 und dem Anschluß der deutschen Gebiete an das Deutsche Reich, um ihr Deutschtum kämpfen. Sudetendeutsche wurde nach dem ersten Weltkrieg zum politischen Sammelbegriff für alle im deutschen Sprachraum der böhmischen, mährischen und schlesischen Grenzgebiete der Tschechoslowakei lebenden Deutschen, die durch den Vertrag von Saint-Germain-en-Laye 1919 zu Bürgern der Tschechoslowakei wurden. Mit nur wenigen Ausnahmen zählten die Egerländer überwiegend zur bäuerlichen Bevölkerung und so war und ist ihre Lebensart bis heute bäuerlich geprägt, was in ihrem Brauchtum, ihrer Sprache, ihrer Tracht und auch der Volkskunst zum Ausdruck kommt. Die Städte deutscher Gründungen machten hierbei keine Ausnahme und selbst die im 18. und 19. Jhd. aufkommende Industrie vermochte es nicht, den typischen Wesenszug des Egerländers zu verändern. Die Egerländer Mundart gehört zur bayrischen Sprachfamilie. Das historische Egerland umfasste Gebiete in Böhmen, Oberfranken, der Oberpfalz und dem Vogtland (Sachsen) und weil eine Landesgrenze nicht gleichzeitig eine Sprachgrenze ist, wird diese Mundart heute noch im Sechsämterland und dem Stiftland gesprochen, während im Teil des historischen Egerlandes, das im heutigen Tschechien liegt nur tschechisch gesprochen wird. Die Nachkommen der Egerländer, die auf ganz Deutschland und Österreich verteilt wurden, sprechen heute kaum noch die Egerländer Mundart. Ihre Umgangssprache ist fränkisch, schwäbisch, hessisch, sächsisch, oberbayerisch oder österreichisch. Auch die Sprache ist ein großer Teil einer gelungenen Integration. Die von Maria Theresia erlassene allgemeine Schulpflicht bewirkte einen hohen Bildungsstand. So stammen beispielsweise Johannes von Saaz (Dichter des "Ackermann aus Böhmen"), Balthasar Neumann (Barockbaumeister), Josef Loschmidt (Physiker - Loschmidtsche Zahl), Franz Metzner (Schöpfer des Völkerschlachten- denkmals in Leipzig), Josef Littrow (Astronom – Littrow Mondkrater) und Hans Tropsch (Chemiker - Fischer Tropsch Verfahren), um nur einige wenige zu nennen, aus dem Egerland. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges legten die Beneš-Dekrete die Grundlage für die Zwangsenteignung und Vertreibung von drei Millionen Sudetendeutschen (90% der Bevölkerung des Egerlandes) in den Jahren 1945 und 1946. Die tschechoslowakische Regierung nannte es Odsun - zu Deutsch Abschiebung.
Die Sudentendeutsche Landsmannschaft heute: es gibt sie noch, doch die Rolle, die sie früher einnahm, wird immer kleiner. Aus der Generation, die noch Krieg und Frieden - Heimat und Vertreibung erlebt hat, sind so viele schon verstorben und für die junge Generation ist die Heimat ihrer Eltern und Großeltern nun die Fremde. Heute ist die Sudetendeutsche Landsmannschaft daran interessiert, die Erinnerungen zu bewahren und das Erbe zu erhalten.
Sie waren ein geselliges Völkchen und verstanden sich ausgezeichnet im Instrumentenbau. Noch heute sind viele Teile ihres musikalischen Erbes bestens bekannt: Der Schornsteinfeger aus Eger / Annamirl - Polka - Hubert Wolf und die Original Böhmerländer Im Egerland geboren, war Hubert Wolf von Kindheit an mit dem Klang seiner heimatlichen Klänge vertraut. Er spielte nicht nach „Egerländer Art“, sondern original „böhmisch“: Zither, Geige und Trompete. Wie Böhmen noch bei Öst’reich war ein österreichisches Lied aus dem Jahr 1953. Es erinnert an die Zeit um 1900 als Böhmen und Mähren noch zur Habsburgermonarchie gehörten. Im Liedtext hervorgehoben werden insbesondere die engen Verbindungen zwischen den Landesteilen durch Heiratsbeziehungen zwischen Wienern und Brünnern, kulinarischen („Bafleisch“, Skubanki) oder sprachlichen Austausch (Böhmakeln) und wechselseitige Besuche etwa von Böhmen in Bad Ischl oder Wienern in Prag. Die Musik stammt von Josef Fiedler, der Text von Josef Petrak. Erstmals öffentlich gesungen 1954 von Heinz Conrads, doch erst durch Peter Alexander wurde es populär. Mit zunehmendem Zeitablauf gab es Coverversionen mit angepassten Jahresangaben („vor 70/80/100 Jahr“), z. B. von Karl Moik oder Felix Dvorak. Während Heinz Conrads noch davon sang, wie „halbert Wien in Prag beim Deutschen Sängertag“ war, heißt es in späteren Versionen „beim Katholikentag“. Ernst Mosch, geboren in Zwodau im Egerland war Musiker, Komponist, Arrangeur, Jazz-Posaunist und Dirigent. Er war 1956 Gründer und musikalischer Leiter der Original Egerländer Musikanten. Die Geschichte der Egerländer Musikanten - allesamt aus dem Egerland stammend - stehen daher auch maßgeblich für Integration, die gerade in unserer Zeit mehr denn je ein wichtiger Bestandteil des Friedens ist. Ernst Mosch mit seinem Ensemble verkörpert das musikalische Egerland wie kaum ein anderer. Seine Werke und sein Schaffen hier aufzuzählen, würde diesen Rahmen sprengen. Zu den wohl berühmtesten Liedern der Egerländer Musikanten zählen u.A. Egerland Heimatland, Rauschende Birken und auch die Fuchsgraben Polka Und selbstverständlich gibt es noch viele weitere herausragende Musiker aus dem Egerland, die es uns verzeihen mögen, hier nicht eigens namentlich erwähnt zu werden.
Ebenso wie musikalisch, gibt es ein großes kulinarisches Erbe der Egerländer, denn die Böhmische Küche ist auch heute noch ein ganz besonderer Schatz mit deftigen Hauptspeisen und süßem Nachtisch. Doch wo wollen wir beginnen - die böhmische Rezeptesammlung ist enorm - bei feinen Sonntagesbraten Knödeln: Am Sunnta naou da Kirchn, is die Mudda glei hamganga und haout die Kniadla gmacht. Dejih hom scho ihra Zeit braacht, bis se ins Wasser kumma san, deshalb haouts dejih a ner am Sunnta gebm. Kartoffeln sehr oft einziger Hauptbestandteil einer Mahlzeit, sind sie in der böhmischen Küche heute noch allgegenwärtig: als Pellkartoffeln (gånze Erdöpf’l, Erdöpf’l in da Montur, kochte Erdöpf’l) dazu etwas Salz, Butter oder Quark oder Soolzerdöpf’l (Salzkartoffeln), a’gschnitt’ne Erdöpf’l (Bratkartoffeln) oder im Eintopf - also Erdöpfl’n in da Bröih. Als Krönung dienen Erdöpf‘l im Egerland als Grundlage für verschiedene Knödel. Ob nun aus gekochten oder rohen Kartoffeln, mit oder ohne Zugabe von Mehl oder als eine weitere Variante die in Fett gebackenen Båchna Knia(d)la (Gebackene Knödel), im Sechsämterland Erdöpf’lknia(d)la genannt, im Stiftland nennt man sie Doodsch und der hochdeutsche Begriff ist „Kartoffelpuffer“. Aus gekochten Kartoffeln wird dieses Pfannengerichte Erdöpf’l-schooppala Erdöpf’lbååln oder Schnäibolln genannt. Die Böhmischen Liwanzen - eine Mehlspeise: Engs kennts dejih bestimmt als Pfannakouchn. Ower Obacht, die Liwanzen hom ihr eighana Pfanna - a Liwanzenpfanna. In dera wird affa jede Liwanzen gleich grouß. Mia Eghalånda ming des, wenns alle gleich san. Die Egerländer trugen ihre kulinarischen Spezialitäten aus der alten Heimat in alle Welt. Herzhafte oder süße Küche, meist mit nur wenigen Zutaten zur Köstlichkeit veredelt. So gibt es Liwanzen auch in den USA. Dort sind es Cupcakes und so kamen die Liwanzen als Cupcakes wieder zurück. „The circle of life“ - der Kreis des Lebens. Doch welches Gericht einst von wo nach wo getragen wurde, läßt sich heute nicht mehr mit Gewissheit sagen. Was bleibt ist eine nahezu unerschöpfliche Quelle an Rezepten, die den Weg in Ihre Küche finden sollten. Wer gerne süßen Nachtisch mag, wird die böhmischen Küche lieben. Und Manches, das Ihnen heute vielleicht selbstverständlich erscheint, hat seinen Ursprung im Egerland: 1840 erfand Jacob Christoph Rad in der Zuckerfabrik im mährischen Datschitz/Dačice den Würfelzucker. Und wer kennt sie nicht, die in Essig oder Salz eingelegten Znaimer Gurken oder Olmützer Quargel, eine Käsespezialität aus Sauerquark, das Szegediner Gulasch, Kuchen oder Kipferl, Zwetschgenknödel mit Zuck/Zimt-Panade … und so ließe sich nun die Liste von Egerländer Köstlichkeiten noch beliebig erweitern. Haben wir Sie neugierig gemacht, dann gönnen Sie sich eines der vielen Kochbücher der böhmischen Küche und begeben Sie sich auf eine kulinarische Reise ins Egerland.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit Der historische Begriff Regio Egrensis wurde 1990 von der grenzüberschreitenden Landesplanung reaktiviert. Euregio Egrensis ist seit 1991 eine grenzüberschreitende Einrichtung im Grenzgebiet zwischen Bayern, Böhmen, Sachsen und Thüringen. Die Organisation wurde zu einem Wegbereiter für Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Tschechien. Neben der Euregio Egrensis haben sich die grenznahen Orte um das vogtländische Dreiländereck – Ortschaften des Böhmischen Vogtlands um Aš und des sächsischen Vogtlandkreises - zur tschechisch-deutschen Mikroregion Freunde im Herzen Europas zusammengeschlossen.

Die Egerländer hinterlassen uns einen großen Schatz.

Eng verbunden mit dem Begriff Sudetendeutsche ist das Egerland, eine der bekanntesten sudetendeutschen Heimatlandschaften im nordwestlichen Böhmen, dem heutigen Tschechien. Diese besondere Bekanntheit liegt zum einen an der Größe, der geographische Nähe zu Bayern und Sachsen, dem bekannten Bäderdreieck Karlsbad (Karlovy Vary), Marienbad (Mariánské Lázně), Franzensbad (Františkovy Lázně) und natürlich der namensgebenden Stadt Eger (Cheb) und nicht zu vergessen die Eger (Ohře). Die Eger entspringt im Fichtelgebirge und erreicht die bayerisch-böhmische Grenze bei Hohenberg a.d.E., wo sie Ihren Weg durch Eger (Cheb), nach Karlsbad (Karlovy Vary) weiterführt, um bei Leitmeritz (Litomerice) in die Elbe zu münden. Die Egerländer, die heute "Sudeten- deutsche“ genannten Deutschböhmen, wurden im 11. und 12. Jhd., als Böhmen Teil des "Heiligen römischen Reiches deutscher Nation" war, von den böhmischen Premis- lidenherzögen und –Königen gerufen, um die unwegsamen Randgebirge Böhmens urbar zu machen, Städte zu gründen und zu besiedeln. Dafür wurden die Egerländer mit vielen Privilegien ausgestattet. Sie gehören zum bayerischen Sprachraum und siedelten bis zu ihrer Vertreibung im sogenannten weiteren Egerland zwischen dem nördlichem Böhmerwald, Fichtel- und Erzgebirge sowie der deutsch-tschechischen Sprachgrenze in einem geschlossenen deutschen Siedlungsgebiet von etwa 7.000 km². Das historische Egerland umfasste Gebiete größtenteils in Böhmen dem heutigen Tschechien, zu einem kleinen Teil im Nordosten Bayerns rund um die Stadt Marktredwitz (Oberfranken und Oberpfalz) und dem Vogtland in Sachsen. Es ist benannt nach der Stadt Eger (Cheb), die 1061 erstmalig urkundlich erwähnt wurde und in der 1687 der Barockbau- meister Balthasar Neumann geboren wurde. Die Stadt Eger und das dazugehörende Landgebiet („historisches Egerland“) wurden von Kaiser Ludwig dem Bayer im Jahre 1322 dem König von Böhmen verpfändet „bei Garantie der völligen Unabhängigkeit vom Königreich Böhmen“. Die historische Bezeichnung für das Egerland ist daher Reichspfandschaft Eger. Dieses Pfand wurde niemals eingelöst. Durch alle Wechselfälle der Geschichte ihrer böhmischen Heimat waren die Egerländer stets treue Untertanen der Krone Böhmens und des Reiches, bis die Donaumonarchie durch das Diktat der Siegermächte des Ersten Weltkriegs im 20.Jhd. zerbrach. Der neu geschaffenen Tschechoslowakei, ebenfalls ein Vielvölkerstaat, unterstellt, mussten sie, bis zum Münchner Abkommen 1938 und dem Anschluß der deutschen Gebiete an das Deutsche Reich, um ihr Deutschtum kämpfen. Sudetendeutsche wurde nach dem ersten Weltkrieg zum politischen Sammelbegriff für alle im deutschen Sprachraum der böhmischen, mährischen und schlesischen Grenzgebiete der Tschechoslowakei lebenden Deutschen, die durch den Vertrag von Saint-Germain- en-Laye 1919 zu Bürgern der Tschechoslowakei wurden. Mit nur wenigen Ausnahmen zählten die Egerländer überwiegend zur bäuerlichen Bevölkerung und so war und ist ihre Lebensart bis heute bäuerlich geprägt, was in ihrem Brauchtum, ihrer Sprache, ihrer Tracht und auch der Volkskunst zum Ausdruck kommt. Die Städte deutscher Gründungen machten hierbei keine Ausnahme und selbst die im 18. und 19. Jhd. aufkommende Industrie vermochte es nicht, den typischen Wesenszug des Egerländers zu verändern. Die Egerländer Mundart gehört zur bayrischen Sprachfamilie. Das historische Egerland umfasste Gebiete in Böhmen, Oberfranken, der Oberpfalz und dem Vogtland (Sachsen) und weil eine Landesgrenze nicht gleichzeitig eine Sprachgrenze ist, wird diese Mundart heute noch im Sechsämterland und dem Stiftland gesprochen, während im Teil des historischen Egerlandes, im heutigen Tschechien nur tschechisch gesprochen wird. Die Nachkommen der Egerländer, die auf ganz Deutschland und Österreich verteilt wurden, sprechen heute kaum noch die Egerländer Mundart. Ihre Umgangssprache ist fränkisch, schwäbisch, hessisch, sächsisch, oberbayerisch oder österreichisch. Auch die Sprache ist ein großer Teil einer gelungenen Integration. Die von Maria Theresia erlassene allgemeine Schulpflicht bewirkte einen hohen Bildungsstand. So stammen beispielsweise Johannes von Saaz (Dichter des "Ackermann aus Böhmen"), Balthasar Neumann (Barockbaumeister), Josef Loschmidt (Physiker - Loschmidtsche Zahl), Franz Metzner (Schöpfer des Völkerschlachten-denkmals in Leipzig), Josef Littrow (Astronom – Littrow Mondkrater) und Hans Tropsch (Chemiker - Fischer Tropsch Verfahren), um nur einige wenige zu nennen, aus dem Egerland. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges legten die Beneš-Dekrete die Grundlage für die Zwangsenteignung und Vertreibung von drei Millionen Sudetendeutschen (90% der Bevölkerung des Egerlandes) in den Jahren 1945 und 1946. Die tschechoslowakische Regierung nannte es: Odsun - zu Deutsch Abschiebung.
Die Sudentendeutsche Landsmannschaft heute: es gibt sie noch, doch die Rolle, die sie früher einnahm, wird immer kleiner. Aus der Generation, die noch Krieg und Frieden - Heimat und Vertreibung erlebt hat, sind so viele schon verstorben und für die junge Generation ist die Heimat ihrer Eltern und Großeltern nun die Fremde. Heute ist die Sudetendeutsche Landsmannschaft daran interessiert, die Erinnerungen zu bewahren und das Erbe zu erhalten.
Sie waren ein geselliges Völkchen und verstanden sich ausgezeichnet im Instrumentenbau. Noch heute sind uns viele Teile ihres musikalischen Erbes bestens bekannt: Der Schornsteinfeger aus Eger / Annamirl - Polka - Hubert Wolf und die Original Böhmerländer Im Egerland geboren, war Hubert Wolf von Kindheit an mit dem Klang seiner heimatlichen Klänge vertraut. Er spielte nicht nach „Egerländer Art“, sondern original „böhmisch“: Zither, Geige und Trompete. Wie Böhmen noch bei Öst’reich war ein österreichisches Lied aus dem Jahr 1953. Es erinnert an die Zeit um 1900 als Böhmen und Mähren noch zur Habsburgermonarchie gehörten. Im Liedtext hervorgehoben werden insbesondere die engen Verbindungen zwischen den Landesteilen durch Heiratsbeziehungen zwischen Wienern und Brünnern, kulinarischen („Bafleisch“, Skubanki) oder sprachlichen Austausch (Böhmakeln) und wechselseitige Besuche von Böhmen in Ischl oder Wienern in Prag. Die Musik stammt von Josef Fiedler, der Text von Josef Petrak. Erstmals öffentlich gesungen 1954 von Heinz Conrads, doch erst durch Peter Alexander wurde es populär. Mit zunehmendem Zeitablauf gab es Coverversionen mit angepassten Jahresangaben („vor 70/80/100 Jahr“), z. B. von Karl Moik oder Felix Dvorak. Während Heinz Conrads noch davon sang, wie „halbert Wien in Prag beim Deutschen Sängertag“ war, heißt es in späteren Versionen „beim Katholikentag“. Ernst Mosch, geboren in Zwodau im Egerland war Musiker, Komponist, Arrangeur, Jazz-Posaunist und Dirigent. Er war 1956 Gründer und musikalischer Leiter der Original Egerländer Musikanten. Die Geschichte der Egerländer Musikanten - allesamt aus dem Egerland stammend - stehen daher auch maßgeblich für Integration, die gerade in unserer Zeit mehr denn je ein wichtiger Bestandteil des Friedens ist. Ernst Mosch mit seinem Ensemble verkörpert das musikalische Egerland wie kaum ein anderer. Seine Werke und sein Schaffen hier aufzuzählen, würde diesen Rahmen sprengen. Zu den wohl berühmtesten Liedern der Egerländer Musikanten zählen u.A. Egerland Heimatland, Rauschende Birken und auch die Fuchsgraben Polka Und selbstverständlich gibt es noch viele weitere herausragende Musiker aus dem Egerland, die es uns verzeihen mögen, hier nicht eigens namentlich erwähnt zu werden.
Ebenso wie musikalisch, gibt es ein großes kulinarisches Erbe der Egerländer, denn die Böhmische Küche ist auch heute noch ein ganz besonderer Schatz mit deftigen Hauptspeisen und süßem Nachtisch. Doch wo wollen wir beginnen - die böhmische Rezeptesammlung ist enorm - bei feinen Sonntagesbraten Knödeln: Am Sunnta naou da Kirchn, is die Mudda glei hamganga und haout die Kniadla gmacht. Dejih hom scho ihra Zeit braacht, bis se ins Wasser kumma san, deshalb haouts dejih a ner am Sunnta gebm. Kartoffeln, sehr oft einziger Hauptbestandteil einer Mahlzeit, sind sie in der böhmischen Küche heute noch allgegenwärtig: als Pellkartoffeln (gånze Erdöpf’l, Erdöpf’l in da Montur, kochte Erdöpf’l) dazu etwas Salz, Butter oder Quark oder Soolzerdöpf’l (Salzkartoffeln), a’gschnitt’ne Erdöpf’l (Bratkartoffeln) oder im Eintopf - also Erdöpfl’n in da Bröih. Als Krönung dienen Erdöpf‘l im Egerland als Grundlage für verschiedene Knödel. Ob nun aus gekochten oder rohen Kartoffeln, mit oder ohne Zugabe von Mehl oder als eine weitere Variante die in Fett gebackenen Båchna Knia(d)la (Gebackene Knödel), im Sechsämterland Erdöpf’lknia(d)la genannt, im Stiftland nennt man sie Doodsch und der hochdeutsche Begriff ist „Kartoffelpuffer“. Aus gekochten Kartoffeln wird dieses Pfannengerichte Erdöpf’l-Schooppala, Erdöpf’lbååln oder Schnäibolln genannt. Die Böhmischen Liwanzen - eine Mehlspeise: Engs kennts dejih bestimmt als Pfannakouchn. Ower Obacht, die Liwanzen hom ihr eighana Pfanna - a Liwanzenpfanna. In dera wird affa jede Liwanzen gleich grouß. Mia Eghalånda ming des, wenns alle gleich san. Die Egerländer trugen ihre kulinarischen Spezialitäten aus der alten Heimat in alle Welt. Herzhafte oder süße Küche, meist mit nur wenigen Zutaten zur Köstlichkeit veredelt. So gibt es Liwanzen auch in den USA. Dort sind es Cupcakes und so kamen die Liwanzen als Cupcakes wieder zurück. „The circle of life“ - der Kreis des Lebens. Doch welches Gericht einst von wo nach wo getragen wurde, läßt sich heute nicht mehr mit Gewissheit sagen. Was bleibt ist eine nahezu unerschöpfliche Quelle an Rezepten, die den Weg in Ihre Küche finden sollten. Wer gerne süßen Nachtisch mag, wird die böhmischen Küche lieben. Und Manches, das Ihnen heute vielleicht selbstverständlich erscheint, hat seinen Ursprung im Egerland: 1840 erfand Jacob Christoph Rad in der Zuckerfabrik im mährischen Datschitz/Dačice den Würfelzucker. Und wer kennt sie nicht, die in Essig oder Salz eingelegten Znaimer Gurken oder Olmützer Quargel, eine Käsespezialität aus Sauerquark, das Szegediner Gulasch, Kuchen oder Kipferl, Zwetschgenknödel mit Zuck/Zimt-Panade … und so ließe sich nun die Liste von Egerländer Köstlichkeiten noch beliebig erweitern. Haben wir Sie neugierig gemacht, dann gönnen Sie sich eines der vielen Kochbücher der böhmischen Küche und begeben Sie sich auf eine kulinarische Reise ins Egerland.
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SANDAUER HEIMATSTUBE Friedhofstr. 2 95659 Arzberg
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